🎯 Prüfungsrelevanz & Bedeutung

Strategische Gewichtung in der Prüfung:
  • Schriftliche Prüfung: 8 von 100 Punkten (8% Gesamtanteil)
  • Mündliche Prüfung: Schwerpunkt bei Brandschutz und Gefahrenmeldeanlagen
  • Praktische Relevanz: Grundlage für den täglichen Sicherheitsdienst
  • Technikverständnis: Basis für moderne Sicherheitsarbeit
Die Sicherheitstechnik ist das Herzstück moderner Sicherheitsarbeit. Als Sicherheitskraft müssen Sie verstehen, wie mechanische und elektronische Systeme zusammenarbeiten, um optimalen Schutz zu gewährleisten.
🔧 Grundprinzip: Drei Säulen der Sicherheit
Mechanische Sicherung + Elektronische Überwachung + Organisatorische Maßnahmen = Optimale Sicherheit

Nur das Zusammenspiel aller drei Komponenten bietet hundertprozentige Sicherheit.
🎓 Prüfungsstrategie: Lernen Sie die Brandklassen A-F perfekt! Fast jede Prüfung fragt nach dem richtigen Löschmittel. Merkhilfe: A=Asche (Wasser), B=Benzin (Schaum), C=City-Gas (Pulver), D=Deutsches Metall (D-Pulver), F=Fett (Speziallöschmittel).

📐 Grundlagen der Sicherheitstechnik

Sicherheit entsteht durch das sinnvolle Zusammenspiel von drei Faktoren. Eine hundertprozentige Sicherheit kann es jedoch nicht geben – es geht immer um die optimale Balance zwischen Sicherungsaufwand und akzeptablem Restrisiko.
🔧
Mechanische Sicherungseinrichtungen
Aufgabe: Trennung und Widerstand
• Zäune, Mauern, Türen, Schlösser
• Widerstandszeit ist entscheidend
• Sichtbare Abschreckung
• Erste Barriere gegen Eindringlinge
💻
Elektronische Sicherungstechnik
Aufgabe: Überwachung und Meldung
• Gefahrenmeldeanlagen
• Videoüberwachung
• Zutrittskontrollsysteme
• Frühzeitige Gefahrenerkennung
👤
Organisatorische Maßnahmen
Aufgabe: Planung und Durchführung
• Personaleeinsatz
• Dienstanweisungen
• Kontrollgänge
• Alarmverfolgung

Wichtige Begriffe

Widerstandswert vs. Widerstandszeit
Widerstandswert: Vergleichswert verschiedener mechanischer Sicherungen gegen bestimmte Angriffsarten
Beispiel: Maschendrahtzaun vs. Betonmauer gegen Bolzenschneider

Widerstandszeit: Zeitspanne, die eine Barriere einem Angriff standhält
Beispiel: Ziegelmauer hält Bohrhammer 15 Minuten stand

Ziel: Widerstandszeit > Anfahrtszeit der Hilfskräfte!

🔧 Mechanische Sicherungseinrichtungen

Mechanische Sicherungseinrichtungen bilden die erste Verteidigungslinie. Sie trennen den Sicherungsbereich von angrenzenden Bereichen ab und bieten Widerstand gegen Angriffe.

Umfriedungen (Einfriedungen)

🧱 Mauern
Vorteile:
• Hohe Widerstandszeit
• Komplette Sichtabschirmung
• Schwer überwindbar

Nachteile:
• Hohe Kosten
• Keine Vorfeldbeobachtung
• Geringe Akzeptanz
🥅 Zäune/Zaunanlagen
Arten:
• Maschendrahtzaun
• Streckmetallzaun
• Drahtgitterzaun
• Stahlgitterzaun
• Stahlprofilrahmenzaun

Empfohlene Höhe: 2,5m
🔒 Sicherheitsmerkmale
Übersteigschutz:
• Y-Ausleger
• Einfache Ausleger
• S-Draht-Rollen

Unterkriechschutz:
• 0,3m im Erdreich
• Fundamentierung 0,8m tief

Durchlässe

Arten von Durchlässen
Durchfahrtsbereich:
• Schranken (Kontrolle + Ordnung, kein Schutz)
• Durchfahrtsperren (hohe Sicherheit gegen Fahrzeuge)
• Tore (verschiedene Bauarten: Schiebe-, Roll-, Schwing-, Hub-, Senktore)

Durchgangsbereich:
• Drehsperren/Drehkreuze
• Portaldrehkreuze
• Drehtüren/Personendrehschleusen
• Schwenktüren

⚠️ Wichtig: Automatische Systeme benötigen Notfallentsperrung!

Einbruchhemmende Türen nach DIN EN 1627

RC 1
0 Min
Kaum Widerstand gegen einfachste Werkzeuge
RC 2
3 Min
Widerstand gegen einfache Hebelwerkzeuge
RC 3
5 Min
Widerstand gegen Hebelwerkzeuge bis „Kuhfuß“ (70 cm)
RC 4
10 Min
Zusätzlicher Widerstand gegen Schlagwerkzeuge und Akku-Bohrmaschinen
RC 5
15 Min
Widerstand gegen elektrische Stichsägen und Winkelschleifer
RC 6
20 Min
Widerstand gegen Werkzeuge größerer Leistung
Eine Tür ist nur so sicher wie ihr schwächstes Bauteil!
Bauelemente: Zarge, Türblatt, Türbänder, Türschloss, Schließblech, Türbeschläge

RC 2 N: Entspricht RC 2, darf aber ohne Sicherheitsverglasung ausgeführt werden

Schlösser und Schließanlagen

🔑 Schlossarten
Buntbartschloss: Kaum Sicherheitswert
Besatzungsschloss: Geringer Sicherheitswert
Zuhaltungsschloss: Hoher Sicherheitswert (6-7 Zuhaltungen)
Kombinationsschloss: Hoher Sicherheitswert
Zylinderschloss: Sehr verbreitet, auswechselbar
🛡️ Sicherheitskriterien
Betriebssicherheit: Zuverlässige Funktion
Nachschließsicherheit: Schutz gegen ähnliche Schlüssel
Aufsperrsicherheit: Widerstand gegen Sperrwerkzeuge
Abbruchfestigkeit: Bündiger Abschluss
Aufbohrschutz: Gehärtetes Material
Kernziehfestigkeit: Schutz vor Herausreißen
🗝️ Schließanlagen
a) Zentralschlossanlage: Einzelschlüssel + Zentralschloss
b) Hauptschlüsselanlage: Einzelschlüssel + übergeordneter Hauptschlüssel
c) Generalhauptschlüsselanlage: Komplette Schließhierarchie

GHS → HGS → OGS → GS → UGS → ES
⚠️ Organisatorische Schutzmaßnahmen bei Schlössern:
• Sichere Schlüsselaufbewahrung
• Schutz gegen Verlust (Sicherungskette)
• Nachweisführung über Schlüsselverbleib
• Einsatz von Sicherungskarten
• Der Verlust eines Generalhauptschlüssels kann Millionenschäden verursachen!

Wertbehältnisse und Tresoranlagen

💰 Wertbehältnisse
Stahl-/Geldschränke: Einwandig oder mehrwandig
Panzer-Geldschränke: Mehrwandig, hoher Schutz
Einmauerschränke: Im Mauerwerk/Boden verankert
Datensicherungsschränke: Feuerwiderstand + Einbruchwiderstand
🏢 Tresorräume
• Verschiedene Widerstandsklassen
• Zusätzlicher Schutz gegen:
– Sprengstoff (EX)
– Kernbohrgerät (KB)
• Komplette Raumabsicherung
• Höchste Sicherheitsstufe
🚛 Werttransportfahrzeuge
Sondergeschützte Fahrzeuge:
• Durchschusshemmende Außenhaut
• Schleusensystem
• Notlaufelemente in Reifen
• GPS-Ortung
• Kommunikationssysteme
• Videofernübertragung

💻 Elektronische Sicherungstechnik

Elektronische Sicherungstechnik dient der technischen Überwachung und dem Erfassen und Melden von Ereignissen. Sie soll Alarminformationen frühzeitig und sicher erkennen, verarbeiten und weiterleiten.
💻 Erweiterte elektronische Sicherheitstechnik umfasst:
EDV-Sicherheitstechnik (IT-Security): Schutz vor unbefugtem Zugriff auf Computer und Netzwerke
Wächterkontrollsysteme: Dokumentation und Notrufe für Mitarbeiter
Einzelarbeitsplatzüberwachung: Einmannüberwachung mit automatischen Notrufen

Gefahrenmeldeanlagen (GMA)

🚨
Einbruchmeldeanlagen (EMA)
Überwachung gegen:
• Unbefugtes Eindringen
• Wegnahme von Sachen

Bereiche:
• Freigeländeüberwachung
• Außenhautüberwachung
• Innenraumüberwachung
• Einzelobjektüberwachung
🆘
Überfallmeldeanlagen (ÜMA)
Manuelle Alarmauslösung:
• Taster (Indikatorpapier)
• Notrufdrücker (Klingelknopf-Prinzip)
• Kontaktschienen (Berührung)
• Geldscheinkontakte (lichtempfindlich)
• Tretleisten (Magnetkontakte)
• Notrufcodierungen (Kassencodes)
🔥
Brandmeldeanlagen (BMA)
Frühzeitige Branderkennung:
• Rauchmelder
• Flammenmelder
• Wärmemelder

Zusätzliche Funktionen:
• Brandschutztüren schließen
• Klimaanlagen abschalten
• Löschanlagen auslösen
⚠️
Störmeldeanlagen (SMA)
Überwachung von:
• Technischen Anlagen
• Grenzwertüberschreitungen
• Betriebsstörungen
• Systemausfällen

Bestandteile einer GMA

  • Melder (Sensoren): Erkennen Gefahren, Manipulationen und Störungen
  • Meldelinien: Verbindung zwischen Sensor und Meldezentrale (ständig überwacht)
  • Meldezentrale: Nimmt Signale auf, wertet aus und überwacht Linien
  • Stromversorgung: Sicherer Betrieb mit Notstromversorgung
  • Signalgeber: Optische und/oder akustische Alarmierung
  • Zusatzgeräte: Automatische Wähl- oder Ansagegeräte
  • Scharfschalteinrichtung: Aktivierung der EMA (BMA immer scharf)
  • ⚠️ Zwangsläufigkeit: Eine normgerechte GMA lässt sich erst scharf schalten, wenn der erforderliche Sicherheitszustand besteht (z.B. alle Fenster geschlossen sind).

    Melderarten nach Funktionsprinzip

    🔧 Elektro-mechanische Melder
    Riegelkontakt: Im Schloss eingebauter Mikroschalter
    Magnetkontakt (Reedkontakt): Magnet wirkt auf Glasröhrchen-Kontakt
    Erschütterungskontakt: Reagiert auf Vibrationen (Vitrine)
    Alarmdrahttapete: Draht in der Wand, reißt bei Durchbruch
    Alarmdrahtglas: Drähte zwischen Verbundglasscheiben
    Spanndrahtmelder: Für Zaunanlagen, reagiert auf Berührung
    🔊 Elektro-akustische Melder
    Passiver Glasbruchmelder: Erfasst hochfrequente Schallwellen beim Glasbruch
    Aktiver Glasbruchmelder: Sendet Schallwellen, Unterbrechung = Alarm
    Ultraschallbewegungsmelder: Doppler-Effekt bei Bewegungen
    Körperschallmelder: Für Tresorräume, erkennt mechanische/thermische Angriffe
    👁️ Elektro-optische Melder
    Infrarotbewegungsmelder: Passiv, reagiert auf Körperwärme
    Infrarotschranke: Aktiv, Sender-Empfänger-Prinzip

    Vorteil: Zuverlässige Personenerkennung
    Nachteil: Kann durch Wärmequellen gestört werden
    ⚡ Elektrische Melder
    Kapazitiver Feldveränderungsmelder: Elektrisches Feld um Objekt
    Mikrowellenbewegungsmelder: Hochfrequente Wellen, Doppler-Effekt
    Mikrowellenrichtstrecke: Gerichteter Frequenzstrahl

    Anwendung: Besonders für große Räume und Außenbereiche

    Videoüberwachung

    📹 Grundkomponenten
    Videokamera: CCD-Bildsensoren
    Bildübertragung: Koaxial, Zweidraht, Lichtwellenleiter, Digital
    Monitor: Bildwiedergabe
    Zusatzgeräte: Verteiler, Umschalter, Aufzeichnung
    🔄 Erweiterte Funktionen
    Bildverteilung: Eine Kamera → mehrere Monitore
    Videoumschalter: Mehrere Kameras → ein Monitor
    Videokreuzschiene: Komplexe Anlagensteuerung
    Bild-im-Bild/Splitting: Mehrere Bilder gleichzeitig
    💾 Aufzeichnung
    Digitaler Bildspeicher: Erste Alarmbilder
    Langzeit-Videorecorder: Bis 1.000 Stunden
    Videoprinter: Sofortiger Ausdruck als Beleg
    Kopplung mit GMA: Automatische Kameraschaltung

    Zutrittskontrollsysteme (ZKS)

    Elektronische Hilfsmittel zur automatischen Zugangskontrolle in Verbindung mit mechanischen Sicherungen wie Drehkreuzen oder Drehschleusen.
    🎯 Grundaufgaben
    • Personenbewegungen überwachen
    • Personen identifizieren
    • Zugangsberechtigungen prüfen
    • Alarm auslösen bei Normabweichungen
    🏗️ Systemaufbau
    • Leseeinheit
    • Auswerteeinheit mit Datenspeicher
    • Bildschirm mit Tastatur
    • Alarmgeber (akustisch/optisch)
    • (Optional) Protokolldrucker
    🔐 Identifikationsmethoden
    PIN-Code-Eingabe: Zahlenkombination
    Berührungslose Systeme: Karte mit Minisender
    Biometrische Systeme: Fingerabdruck, Gesicht, Stimme
    Ausweis-Lesesysteme: Codierte Karten
    Ausweiscodierungen und Lesersysteme
    Codierungsarten:
    Magnetstreifencodierung: Plastikkarte mit Magnetstreifen
    Wiegand-Codierung: Kleine Magnete an bestimmten Stellen
    Infrarotcodierung: Infrarot-durchlässige Trägerfolie
    Induktive Codierung: Metallfolie mit Codierungslöchern
    Elektronische Codierung: Chip-Ausweis

    Leserarten:
    Einsteckleser: Karte wird eingesteckt
    Durchzugleser: Manuelle Führung am Lesekopf
    Einzugleser: Motor zieht Karte automatisch ein

    Betriebsarten:
    Offline-Anlagen: Daten im Lesegerät gespeichert
    Online-Anlagen: Vernetzte Systeme mit Zentralrechner

    🔥 Brandschutz

    Brandschutz ist ein wichtiges Anliegen unseres Gemeinwesens. Das Ziel ist, Menschen und Sachwerte vor Bränden zu schützen: Entstehung verhüten, Ausbreitung verhindern, Brände wirksam bekämpfen.
    🛡️
    Vorbeugender Brandschutz
    Ziel: Brandausbruch und -ausweitung verhindern

    Bauliche Maßnahmen: Feuerwiderstandsfähige Baustoffe
    Technische Maßnahmen: BMA, Löschanlagen
    Organisatorische Maßnahmen: Brandschutzordnung
    Personelle Maßnahmen: Unterweisungen, Übungen
    🚒
    Abwehrender Brandschutz
    Ziel: Schäden durch Feuer abwenden

    • Sofortige Brandentdeckung
    • Feststellung des Brandortes
    • Brandbekämpfung
    • Rettung von Menschen und Sachwerten

    Grundsatz: MELDEN, RETTEN, BEKÄMPFEN!

    Baulicher Brandschutz

    Feuerwiderstandsklassen
    Beispiele für Türen:
    F 30: Feuerhemmende Tür (30 Minuten Widerstand)
    T 30: Feuerhemmende Tür (neue Bezeichnung)
    F 60: Feuerbeständige Tür (60 Minuten)
    T 90: Feuerbeständige Tür (90 Minuten)

    Brandabschnitte: Gebäudeunterteilung zur Ausbreitungsverzögerung
    Feuerschutzabschlüsse: Selbstschließende Türen/Tore in Brandwänden
    Rettungswege: Müssen gekennzeichnet und freihaltbar sein
    ⚠️ Kontrollen für Sicherheitspersonal:
    • Feuerschutztüren dürfen nicht verkeilt sein
    • Rettungswege und Notausgänge müssen passierbar sein
    • Notausgänge müssen von jedermann ohne Hilfe geöffnet werden können
    • Kennzeichnung muss auch bei Dunkelheit erkennbar sein

    Brandklassen und Löschmittel

    Klasse Definition Beispiele Löschmittel
    A Brände fester Stoffe, normalerweise unter Glutbildung Holz, Kohle, Stroh, Textilien Wasser, Schaum, ABC-Pulver
    B Brände flüssiger oder flüssig werdender Stoffe Öle, Benzin, Lacke, Harze Schaum, Pulver, CO₂
    C Brände von Gasen Wasserstoff, Propan, Stadtgas Pulver, CO₂
    D Brände von Metallen Aluminium, Magnesium, Lithium Sonderlöschpulver (D-Pulver)
    F Fettbrände Speiseöle in Frittiergeräten Spezialschaum, CO₂

    Löscheffekte

    ❄️ Kühleffekt
    Die bei der Oxidation entstehende Wärmeenergie wird durch Abkühlung des brennbaren Stoffes unter die Mindestverbrennungstemperatur gesenkt.

    Hauptlöschmittel: Wasser
    🫧 Stickeffekt
    Der brennbare Stoff wird von der Sauerstoffzufuhr abgeschirmt. Das Verhältnis zwischen brennbarem Stoff und Sauerstoff wird gestört.

    Hauptlöschmittel: CO₂, Schaum
    ⚗️ Inhibitionseffekt
    Das Löschmittel greift direkt in den Reaktionsablauf ein. Der Verbrennungsvorgang wird gestört (auch „Hemmeffekt“).

    Hauptlöschmittel: Pulver

    Brandmeldeanlagen – Melderarten

    💨 Rauchmelder
    Streulichtmelder (optisch):
    • Lichtquelle sendet Strahlen aus
    • Rauch streut Licht zur Fotodiode
    • Sehr verbreitet und zuverlässig

    Ionisationsmelder:
    • Radioaktive Strahlenquelle
    • Rauchpartikel reduzieren Ionenstrom
    • Besonders für schwelende Brände
    🔥 Flammenmelder
    Infrarotflammenmelder:
    • Aktiv: Infrarot-Lichtschranken-Prinzip
    • Passiv: Reagiert auf IR-Strahlung der Flammen
    • Flackersignal-Erkennung

    Ultraviolett-Flammenmelder:
    • Reagiert auf UV-Strahlung
    • Auch für Außenanlagen geeignet
    • Besonders für Tankanlagen
    🌡️ Wärmemelder
    Thermomaximalmelder:
    • Alarm bei bestimmter Temperatur (z.B. 72°C)
    • Zuverlässig aber träge

    Thermodifferenzialmelder:
    • Reagiert auf Temperaturanstieg pro Zeit
    • Z.B. 2°C/min

    Kombinierte Melder:
    • Differenzial + Maximal in einem Gerät

    Feuerlöschregeln

  • Feuer stets mit der Windrichtung angreifen (nicht gegen den Wind)
  • Flächenbrände von vorn beginnend löschen (nicht von hinten)
  • Tropf- und Fließbrände von oben nach unten löschen
  • Mehrere Löscher gleichzeitig einsetzen (nicht nacheinander)
  • Gefahr der Rückzündung beachten („Brandwache“)
  • Benutzte Feuerlöscher nicht wieder aufhängen, sondern befüllen lassen
  • ⚠️ Bei Personenbrand sind Löschdecken ungeeignet!
    Andere Hilfsmittel: Erde, Sand, Graugussspäne, Salz

    Wichtig: Menschenrettung geht vor Brandbekämpfung, aber kein unvertretbares Risiko eingehen!

    📡 Technische Kommunikation

    Technische Kommunikationshilfen sind wichtige Einsatzmittel für Sicherheitsdienste. Man unterscheidet zwischen leitungsgebundener und nicht leitungsgebundener Kommunikation.
    🔌
    Drahtgebundene Kommunikation
    Arten: Telefon, Fax, Gegensprechanlagen, Online-Netze

    Vorteile:
    • Übertragung ohne atmosphärische Störungen
    • Wenig Abhör-/Mithörmöglichkeiten

    Nachteile:
    • Stationäres Netz erforderlich
    • Dialog nur von festen Sprechstellen
    📡
    Drahtlose Kommunikation
    Arten: Betriebsfunk, Mobilfunk, Bündelfunk, Personenrufanlagen

    Vorteile:
    • Geringer Aufwand
    • Verbindung von jedem Punkt
    • Ständiger Informationsaustausch

    Nachteile:
    • Mithörmöglichkeiten
    • Atmosphärische Störungen
    • Mehrfachbelegung der Frequenzen

    Funkgerätearten

    🏢 Feststationen
    • Ortsfeste Anlagen
    • Meist in Einsatzzentrale/Leitstelle
    • Verbindung zwischen Führung und Personal
    • Hohe Sendeleistung und Reichweite
    🚗 Fahrzeugfunkgeräte
    • Einbau in Fahrzeuge
    • Stromversorgung über Autobatterie
    • Handbedienteil mit Spiralkabel
    • Höhere Leistung als Handfunkgeräte
    📱 Handfunksprechgeräte
    • Wichtigstes Hilfsmittel für Sicherheit
    • Unentbehrlich im Streifendienst
    • Grundfunktionen: Empfangen, Senden, Rufen
    • Einzelne Mitarbeiter und Gruppen ansprechbar

    Handfunksprechgerät – Bauteile

  • Schlagfestes Gehäuse: Schutz vor mechanischen Einwirkungen
  • Stromversorgung (Akku): Wiederaufladbare Energieversorgung
  • Antenne: Senden und Empfangen der Funkwellen
  • Sende- und Empfangsteil: Technisches Herzstück
  • Bedienteil: An-/Aus-Schalter, Lautstärkeregler
  • Mikrofon und Lautsprecher: Audio-Ein- und Ausgabe
  • Sende-, Ruf- und Notruftaste: Bedienelemente
  • Überprüfung vor Dienstbeginn

    Checkliste Handfunksprechgerät
    Äußerer Zustand: Sichtbare Schäden prüfen
    Antenne: Fester Sitz kontrollieren
    Akkus: Ladezustand und fester Sitz
    Frequenzeinstellung: Wenn verstellbar prüfen
    Rauschunterdrückung: Funktion der Rauschsperre
    Sprechprobe: Sender/Empfänger testen
    Zusatzeinrichtungen: Totmannschaltung etc.

    Grundsätze des Funksprechverkehrs

    📡 Funkdisziplin ist unverzichtbar!
    Funkgespräche müssen diszipliniert ablaufen und klaren Dialog gewährleisten. Alle überflüssigen Worte vermeiden!
  • Anrede immer mit „Sie“ – keine Höflichkeitsfloskeln wie „bitte“ oder „danke“
  • Gespräche so kurz wie möglich, aber so lange wie nötig
  • Keine wichtigen Daten/Namen im Klartext senden
  • Zahlen unverwechselbar aussprechen
  • Deutlich, nicht zu laut und nicht zu schnell sprechen
  • Keine unüblichen Abkürzungen verwenden
  • Schwer verständliche Worte buchstabieren
  • Gesprächseröffnung

    Anruf-Schema
    Aufbau eines Anrufs:
    1. Rufname der Gegenstelle
    2. Das Wort „für“
    3. Eigener Rufname
    4. Die Aufforderung „kommen“

    Beispiel: „Rabe 12 – für Rabe 10 – kommen.“

    ⚠️ Wichtig bei Simplex: Nach dem Sprechen Sprechtaste loslassen, sonst ist der Kanal blockiert!

    Funk-Personen-Sicherungsanlagen

    🚨 Willensabhängige Alarme
    Druckalarm:
    • Bewusste Alarmauslösung durch Tastendruck
    • Person ist noch handlungsfähig
    • Verdeckte Alarmierung möglich
    ⚠️ Willensunabhängige Alarme
    Lagealarm: Bestimmte Körperlage (Neigungswinkel)
    Ruhealarm: Keine Körperbewegung mehr
    Fluchtalarm: Hektische Bewegungen (Rennen)
    Zeitalarm: Fehlende „Meldung“ in Zeitintervallen

    🏢 Leitstellen

    Die Leitstelle (Alarm- und Einsatzzentrale) ist das wichtige Kommunikationszentrum. Hier werden alle Informationen aufgenommen, Alarme bearbeitet, Ereignisse erfasst und Abläufe dokumentiert.

    Aufgaben einer Notruf- und Serviceleitstelle (NSL)

    📞 Eingehende Ereignisse
    • Alarme von Gefahrenmeldeanlagen
    • Meldungen der Eingreifkräfte
    • Gefahrenmeldungen
    • Notrufe
    • Bombendrohungen
    • Technische Anlagenstörungen
    🖥️ Technische Ausstattung
    • Telefone und Telefax
    • Computersysteme (E-Mail, Internet)
    • Betriebsfunk
    • Direkt-Notrufleitungen
    • Gefahrenmeldeanlagen
    • Fernsehmonitore für Videoüberwachung
    📋 Erforderliche Informationen
    • Alarmpläne mit Handlungsabläufen
    • Zu alarmierende Personen/Stellen
    • Bedienungshinweise für Technik
    • Adressen- und Telefonverzeichnisse
    • Örtliche Gefahrenstellen
    • Daten über Gefahrstoffe
    💾 Informationsträger
    • Elektronische Datenspeicher
    • Computer-Checklisten
    • Karteien und Lagepläne
    • Geländezeichnungen
    • Anfahrts- und Gebäudepläne
    • Flucht- und Rettungswege

    Kommunikationswege

  • Mit Sicherheitsmitarbeitern: Betriebsfunk, Telefon, digitale Systeme
  • Mit Hilfs- und Rettungskräften: Telefon, Fax, Direktleitungen
  • Störungsbeseitigung: Techniker und Wartungsdienste
  • Warnung der Belegschaft: Lautsprecheranlagen, Räumungssignalgeber
  • Bei Bombendrohungen/Katastrophen: Personenrufanlagen, Gegensprechanlagen
  • Dokumentation und Beweissicherung

    📝 Alle Vorgänge müssen präzise und fehlerfrei erfasst werden!
    Eingehende Meldungen und Alarme sind für Beweissicherung und Protokollierung von entscheidender Bedeutung.
    🖨️ Dokumentationsgeräte
    Protokolldrucker: Automatische Protokollerstellung
    Uhrenanlage: Exakte Zeiterfassung
    Tonbandgerät: Gesprächsaufzeichnung
    Videoaufzeichnungsgerät: Bildbeweise
    Messwertschreiber: Technische Parameter
    📊 VdS-Anforderungen
    Die technische Ausstattung einer NSL muss den Forderungen des Verbandes der Schadensversicherer e.V. (VdS) entsprechen:

    • Redundante Systeme
    • Notstromversorgung
    • Sichere Datenübertragung
    • Qualifiziertes Personal
    Typischer Arbeitsablauf in der Leitstelle
    1. Alarmeingang: GMA, Videoüberwachung oder Anruf
    2. Alarmverifikation: Prüfung auf Falschalarm
    3. Erstmaßnahmen: Nach Alarmplan handeln
    4. Benachrichtigungen: Einsatzkräfte, Auftraggeber, Behörden
    5. Koordination: Einsatzleitung bis Eintreffen vor Ort
    6. Dokumentation: Vollständige Vorgangserfassung
    7. Nachbereitung: Berichte, Auswertung, Verbesserungen

    📝 Prüfungs-Zusammenfassung

    Das wichtigste Wissen zur Sicherheitstechnik für Ihre § 34a Prüfung – mobile-optimiert für effizientes Lernen:

    🔥 Absolute Must-Know Fakten

  • Drei Säulen: Mechanisch + Elektronisch + Organisatorisch = Optimale Sicherheit
  • Widerstandszeit: Muss größer als Anfahrtszeit der Hilfe sein
  • RC-Klassen: RC 1 (0 Min) bis RC 6 (20 Min) Widerstandszeit
  • Brandklassen: A-Asche (Wasser), B-Benzin (Schaum), C-City-Gas (Pulver), D-Deutsches-Metall (D-Pulver), F-Fett (Spezial)
  • Löscheffekte: Kühlen, Ersticken, Hemmen (Inhibition)
  • GMA-Arten: EMA, ÜMA, BMA, SMA
  • Melder-Prinzipien: Mechanisch, Akustisch, Optisch, Elektrisch
  • Brandschutz-Grundsatz: MELDEN, RETTEN, BEKÄMPFEN!
  • Funkdisziplin: Kurz, klar, keine Höflichkeitsfloskeln
  • Zwangsläufigkeit: GMA nur scharf wenn Sicherheitszustand erreicht
  • ⚠️ Häufige Prüfungsfallen

    Falle 1: „Wasser auf Fettbrand?“ → FALSCH! Brandklasse F braucht Spezialschaum
    Falle 2: „BMA muss scharf geschaltet werden?“ → FALSCH! BMA immer scharf
    Falle 3: „RC 1 = 1 Minute?“ → FALSCH! RC 1 = 0 Minuten
    Falle 4: „Löschdecke bei Personenbrand?“ → FALSCH! Ungeeignet!
    Falle 5: „Funkkanal bei Simplex blockiert?“ → RICHTIG! Sprechtaste loslassen

    🎯 Mündliche Prüfung – Typische Fragen

  • „Nennen Sie die drei Säulen der Sicherheit!“
  • „Welche Brandklassen kennen Sie und welche Löschmittel?“
  • „Was bedeuten die RC-Klassen bei Türen?“
  • „Welche Gefahrenmeldeanlagen gibt es?“
  • „Wie funktioniert ein Rauchmelder?“
  • „Was ist bei Funkgesprächen zu beachten?“
  • „Was bedeutet Zwangsläufigkeit bei GMA?“
  • Allgemeines Gebotszeichen
    Gebotszeichen
    Allgemeines Verbotszeichen
    Verbotszeichen
    Allgemeines Warnzeichen
    Warnzeichen
    Feuerlöscher
    Feuerlöscher
    Notruftelefon
    Notruftelefon
    Erste Hilfe
    Erste Hilfe
    Handschuhe benutzen
    Schutzhandschuhe
    Krankentrage
    Krankentrage
    Brandtelefon
    Brandtelefon
    Personenbeförderung verboten
    Aufzug-Verbot
    Rauchen verboten
    Rauchverbot
    Rettungsweg Notausgang
    Notausgang
    Richtungspfeile für Rettungszeichen
    Richtungspfeil
    Sammelstelle
    Sammelstelle
    Warnung vor Hindernissen
    Stolpergefahr
    Warnung vor explosionsgefährlichen Stoffen
    Explosionsgefahr
    Warnweste tragen
    Warnweste tragen
    Brandmelder
    Brandmelder

    💡 Lernstrategien für Sicherheitstechnik

    🔧 Mechanik verstehen
    Lernansatz:
    • Widerstandszeit = Kernbegriff
    • RC-Klassen aufsteigend lernen
    • Schlüsselhierarchien visualisieren
    • Schwächstes Glied-Prinzip

    Eselsbrücke RC: „Jede Minute zählt“
    💻 Elektronik systematisch
    Lernansatz:
    • 4 GMA-Arten (EMA, ÜMA, BMA, SMA)
    • 4 Melder-Prinzipien
    • Funktionsweise bildlich
    • Vor-/Nachteile gegenüberstellen

    Merkhilfe: „Mechanisch-Akustisch-Optisch-Elektrisch“
    🔥 Brandschutz praktisch
    Lernansatz:
    • Brandklassen mit Beispielen
    • Löschmittel logisch ableiten
    • Löscheffekte verstehen
    • Melden-Retten-Bekämpfen einprägen

    Eselsbrücke: „A-Asche, B-Benzin, C-City-Gas, D-Deutsches-Metall, F-Fett“

    🗂️ Memory-Tricks für Sicherheitstechnik

    📡 Funk-Merkhilfe
    „SiKuNa-Regel“:
    Sie (immer „Sie“)
    Kurz (so kurz wie möglich)
    Namen nicht im Klartext

    Gesprächsaufbau: „Wer-Für-Wer-Kommen“
    🔑 Schließanlagen-Trick
    „Hierarchie-Pyramide“:
    GHS (General = Chef)
    HGS (Haupt-Gruppe)
    OGS (Ober-Gruppe)
    GS (Gruppe)
    UGS (Unter-Gruppe)
    ES (Einzel = Mitarbeiter)

    Merksatz: „General Herrscht Über Große Unternehmen Einzeln“
    🌡️ Melder-Memory
    Brandmelder-Reihenfolge:
    1. Rauch: Kommt zuerst
    2. Flammen: Dann sichtbar
    3. Wärme: Kommt zuletzt

    Merksatz: „Rauchen Flammt Warm“ = Detektions-Reihenfolge

    🎲 Schnell-Check vor der Prüfung

    🏆 5-Minuten Erfolgscheck:
    ✅ Brandklassen A-F mit Löschmitteln nennen können?
    ✅ RC-Klassen 1-6 mit Zeiten wissen?
    ✅ 4 GMA-Arten unterscheiden können?
    ✅ Drei Säulen der Sicherheit erklären?
    ✅ Funkdisziplin-Regeln beherrschen?

    Wenn alles ✅ → Sie sind prüfungsbereit! 💪
    ⚡ Last-Minute Lernformel
    24 Stunden vor der Prüfung:
    • Mechanisch-Elektronisch-Organisatorisch (3 Säulen)
    • A-Asche, B-Benzin, C-City-Gas, D-Deutsch, F-Fett
    • RC 1=0, RC 2=3, RC 3=5, RC 4=10, RC 5=15, RC 6=20
    • EMA-ÜMA-BMA-SMA (4 GMA-Arten)
    • Melden-Retten-Bekämpfen (Brandschutz-Grundsatz)
    • Sie-Kurz-Namen-nicht-im-Klartext (Funk) 🔧
    Ultimative Prüfungs-Checkliste
    Bei jeder Sicherheitstechnik-Frage fragen:

    Welche Säule? Mechanisch, elektronisch oder organisatorisch?
    Welcher Zweck? Abschreckung, Widerstand, Meldung oder Bekämpfung?
    Wie funktioniert es? Physikalisches Prinzip verstehen
    Welche Grenzen? Was kann das System nicht leisten?
    Welche Wartung? Was muss kontrolliert/gepflegt werden?

    Wenn alle Fragen geklärt = Antwort fertig! ✅